Engländer haben ihren Spleen, Deutsche ihre Macken. Kreter haben gern ein eigenes Museum. Die schönsten acht davon haben wir besucht:
1 Ein Priester als Messi
Das >Oriseum< in Asomatos bei Preveli/Plakias an der Südküste
Michaelis Georgioulakis war sein 1921 begonnenes Leben lang Dorfpriester und -lehrer in Asomatos, einem kleinen Dorf an der Straße zum Kloster Preveli und nach Plakias. Niemand seiner Schäfchen durfte etwas Unvergängliches entsorgen, ohne es ihm vorher gezeigt zu haben. Wie ein Messi sammelte er alles, was ihm irgendwie erhaltenswert erschien. Zudem besuchte er Flohmärkte auf der ganzen Insel und sogar im fernen Athen, zog toten deutschen Soldaten und kretischen Partisanen die Schuhe aus oder nahm ihre Erkennungsmarken an sich. Das ehemalige Wohnhaus seiner großen Familie verwandelte sich so in ein stimmungsvoll-skurriles Museum, das seit dem Tod des Pappas im Jahr 2008 sein Sohn Giorgos verwaltet. Er oder seine Partnerin Eva führen hier auch die Besucher auf Deutsch oder Englisch herum. Anschließend kann man sich noch auf die schattige Terrasse setzen, Kaffee, Bergtee oder einen Soft Drink genießen.
Tgl. etwa 10-15 Uhr, Eintritt € 3,50
2 Ein Zöllner als Anthropologe
Das >Museum of Mankind< an der Straße zur Lassithi-Hochebene
Für Giorgos Petrakis (1953-2019) war die erste Mondlandung das größte Ereignis in seiner Kindheit. Sie hat sein Interesse an der Geschichte der Menschheit erweckt. Ihr hat er sein privates Museum auf einem Hanggrundstück am Nordhang des Gebirges gewidmet, das die Lassithi-Hochebene umgibt. Alles hier hat er selbst erdacht und mit eigenen Händen gestaltet. Der Zugang erfolgt durch einen labyrinthartigen Gang. Am Anfang stehen die Statuen eines Neandertalers und des Kosmonauten Jurij Gagarin. Dann beginnt die Darstellung der Stationen der Menschheitsentwicklung vom Höhlenmenschen der Altsteinzeit über die Sesshaftwerdung und verschiedene Wohnformen bis zur Erschaffung des griechischen Götterhimmels. Alle 12 Olympia sind als Statuen präsent. Dann steht man vor einer kleinen Kapelle. "Und dann kam Jesus Christus" begründet schlicht ein weißes Blatt Papier in sechs Sprachen. Gegenüber zeigt eine kleine Sonderausstellung die Entwicklung des Rades, die für Giorgos mit der Einführung der Leichtmetallfelge endete.
Weiter geht es dann nach fast 2000 ereignisarmen Jahren mit dem Flug von Jurij Gargarin ins Weltall. Mit ihm war für Giorgos damit die dritte Stufe der Menschheitsentwicklung erreicht: Vom Homo erectus über den Homo sapiens zum Homo cosmicus", wie er sagte. Einzigartig ist hier ein Denkmal, das an alle Toten erinnert, die die Weltraumfahrt bisher gefordert hat, Amerikaner und Russen.
An der Straße von Kira auf die Hochebene, tgl. 9-18 Uhr, Eintritt € 5
3 Ein Bauer als Kriegsherr
Das >War Museum< auf der Askifou-Hochebene
Georgios Chatzidakis hat gleich nach dem Ende der deutschen Besetzung Kretas damit begonnen, Hinterlassenschaften der Partisanen, der deutschen und der britischen Truppen zu sammeln. Heute umfasst die Sammlung, die er ästhetisch sehr ansprechend - aber dadurch nicht ganz zum grausigen Thema passend - präsentiert, zahlreiche Waffen, Stahlhelme, Tellerminen, Granaten, Benzinkanister und persönliche Utensilien wie Löffel, Gabeln, Kaffeemühlen und Feldflaschen.
Kares, tgl. 9 Uhr bis Sonnenuntergang, Spende erbeten
4 Ein Wirt als Baumeister
Ein griechisches Legoland am Strand von Georgioupolis
Auf der Rückseite der namenlosen Taverne am nördlichsten und kleinsten Strand des hübschen Badeörtcheens
gehört eine Art Legoland, das man sich kostenlos anschauen kann. Familienangehörige und Freunde des Wirts haben hier mit eigenen Händen berühmte kretische und griechische Bauwerke in verkleinerter Form erschaffen. Zwischen Beach und Pool stehen die Athener Akropolis und der minoische Palast von Knossos, das Kloster Arkadi und die Burg Frangokastello, der Hafen von Chania und die Marienkirche von Tinos in beachtlicher Größe. Der Palast von Knossos ist da keine Ruine, sondern vollkommen rekonstruiert: Da kann man sich besser als vor Ort vorstellen, welch gigantisches Bauwerk er einst war.
Kalivaki Beach, frei zugänglich
5 Familien in Holz gehauen
Das >Wooden Museum< in Axos am Psiloritis
Der 1981 geborene Holzschnitzer Georgios Koutantos war es eines Tages leid, nur im Verborgenen zu arbeiten. Also gründete er 2010 in seinem Heimatdorf sein eigenes ganz modernes Museum. Da stellt er jetzt etwa 100 seiner oft monumentalen Holzskulpturen aus. Er führt Besucher meist persönlich herum, zeigt und erklärt ihnen, wie ein Holzschnitzer arbeitet. Als eins seiner Meisterwerke betrachtet er einen Adler im Kampf mit einer Schlange. Beeindruckender sind aber vielleicht seine in Holz in Lebensgröße gemeißelten kretischen Familien. Wer will, kann bei ihm auch gern seine eigene hölzerne Statue in Auftrag geben...
Im Ort Axos gut ausgeschildert, tgl. 9--20 Uhr, Eintritt € 5
6 Schlangen und Skorpione zum Anfassen
Das >Reptisland< in Melidoni
Die Brüder Papakostanti lieben Reptilien über alles. 2016 beschlossen sie, mit ihrem Privatzoo an die Öffentlichkeit zu gehen und erbauten sich in ihrem Heimatdorf ein Museum. Da gehen sie mit den Besuchern herum, sitzen ihnen zum Wachküssen einen exotischen Frosch auf die Hand, legen Mutigen eine über 5 m lange Python um den Hals oder setzen ihnen einen Skorpion auf den Arm. Zu ihren Besuchern gehören auch viele kretische Schulklassen, die dabei auch lernen können, dass Schlangen schön sind und nicht aus purer Angst getötet werden sollten.
Melidoni, am Anfang der Straße zur Melidoni-Höhle, Sommer tgl. 9-18, Winter 9-15 Uhr, Eintritt € 3
facebook: reptisland
7 Geschichte in Wachs
Das >Wax Museum Potamios< in Zoniana am Psiloritis
Familie Potamos hat mit Hilfe russischer Künstler Kretas "Madame Tussaud" geschaffen. In ihrem kleinen Museum im Dorfzentrum erzählen Einzelfiguren und Figurengruppen aus der griechischen und speziell kretischen Geschichte vom sagenhaften König Minos bis heute. Zu allen Themen gibt es auch ausführliche Informationsblätter in verschiedenen Sprachen, so dass man verstehen kann, wer und was dargestellt ist.
An der Hauptstraße, Sommer tgl. 10-19, Winter 10-17.30 Uhr, Eintritt € 5
8 Opa’s Holzlöffel und ihre Folgen
Handelsimperium >Moutsounas> in Zenia bei Agios Nikolaos
Manolis Farsaris ist in Kenia aufgewachsen und zur Schule gegangen. Jetzt lebt er zwar der Familie wegen in Agios Nikolaos, kommt im Sommerhalbjahr aber immer noch täglich in sein geliebtes Dorf. Sein Großvater war hier bis zum Renteneintritt Schäfer, seine Oma betrieb das winzige Kafenio des Wirts. Nach der Verrentung begann Opa, kunstvolle Löffel aller Art aus Olivenholz zu schnitzen. Die zeigt Manolis jetzt in einer kleinen Sammlung, zu der auch die Gerätschaften von Oma und Opa gehören. Hölzerne Löffel kann man neben vielerlei anderem in seinem ungewöhnlichen Kaufhaus mit Snackbar erstehen, vor dem Haus kann man Schach mit Glasflaschen spielen, mit einer Zwille schießen, durchs fest installierte Fernglas schauen oder gebührenfrei einen kleinen Picknickplatz nutzen. Mit dem Dreirad, dass am Straßenrand steht, ist übrigens früher Opas ganze Familie nach Agios Nikolaos gefahren...
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