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Griechenlands Seele spüren

Griechenlands Seele spüren

Trotz des etwas reißerischen Titels >Soul Places Griechenland< geht es im neuesten Buch des Bremer Reisejournalisten Klaus Bötig nicht vorrangig um Orte, an denen der Reisende seiner eigenen Seele Gutes tun kann. Wie es der Untertitel >Die Seele Griechenlands spüren< verspricht, stellt der Autor 80 Orte und Inseln auf dem gesamten Festland, der Peloponnes und den Inseln vor, die Empathie mit den Bewohnern, Verständnis für ihre Geschichte, ihre Probleme und Sorgen vermitteln, ein besonderes Lebensgefühl vermitteln oder auch griechischen Urlaubern Freude bereiten. Der Autor spielt mit dem Seelenbegriff, spricht auch Seelenlosigkeit, Seelenangst und Weinseligkeit an, führt über einen griechischen Friedhof und ins älteste Kaffeehaus des Landes. Bekanntes wie die Athener Akropolis wird auf ungewöhnliche Art erlebbar, unbekannte Regionen wie der Dimos Argithea oder die Prespa-Seen werden spannend und mit einem Hauch feinen Humors vorgestellt. Der griechische Bürgerkrieg wird am Beispiel des epirotischen Konitsa thematisiert, deutsche Kriegsverbrechen kommen bei Kalavryta zur Sprache. Besonderheiten des griechischen Volksglaubens erfährt man bei dem Besuch eines Klosters auf der Insel Lesbos, was es mit dem Komboloi auf sich hat, wird bei Nafplio erzählt. Bei alldem wird aber auch an den Seelenfrieden des Urlaubers gedacht: Im Thermalwasser von Pozar zum Beispiel, bei einem Besuch auf einer rhodischen Pferderanch oder bei einem besonders schönen Sonnenuntergang auf Patmos. 

Klaus Bötig: Soul Places Griechenland, Verlag Reise Know-How, 192 Seiten, € 20. Vom Autor, in allen Buchhandlungen, im Internet. Auch in den deutschen Buchhandlungen in Athen erhältlich.

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